Die Frage nach der Religion macht Japaner oft ratlos, weil die meisten Japaner in keiner Religion eine starke Gläubigkeit haben. Statistisch gehören aber die meisten Japaner dem Shinto(神道) und dem Buddhismus(仏教) an.
Viele Familien in Japan, besonders auf dem Land, haben zu Hause kleine Altäre von Shinto und Buddhismus.
In Japan haben Shinto und Buddhismus seit langem nebeneinander bestanden, und beide werden generell nicht als Religion, sondern mehr als Sitte ausgeübt.
Im Januar (bes. in den ersten drei Tagen) besuchen viele Japaner einen Shinto-Schrein(Jinja : 神社) oder buddhistischen Tempel(Tera : 寺) und beten um Gesundheit und Glück im neuen Jahr.
Shinto bezieht sich meistens auf das Diesseits. Die meisten Japaner besuchen mit ihrem neugeborenen Baby einen Shinto-Schrein um für sein gesundes Wachstum zu beten. Hochzeiten werden oft nach Shinto-Ritus durchgeführt.
Buddhismus bezieht sich oft auf das Jenseits. Beerdigungen werden meistens nach buddhistischem Ritus durchgeführt. Für die Ahnen und die kürzlich Verstorbenen hält man regelmässig Andacht, in der vor einem buddhistischen Hausaltar von Mönchen Sutra rezitiert wird.
Um Mitternacht an Silvester lauscht man auf die 108 Schläge der Glocken(jap. Joya-no-Kane : 除夜の鐘) die in allen buddhistischen Tempeln in Japan läuten. Im Buddhismus hat man 108 Begierden, und durch das 108-malige Glockenläute werden sie ausgetrieben. Viele Leute besuchen einen Buddhismus-Tempel und schlagen selber die Glocken.